HALTUNG

 

Gleich zu allererst: Wir sind absolute Gegner von Terrarienhaltung. Grundsätzlich sollte die Haltung der Tier ein einem gut strukturierten Freigehege mit Frühbeet oder Gewächshaus  mit entsprechender Technik stattfinden! Sieht man sich die natürlichen Lebensräume der Landschildkröten an, so wird jedem schnell klar, dass sich eine artgerechte Umgebung unter gar keinen Umständen in einem Terrarium nachstellen lässt. Geht man von einer Carapaxlänge von ausgewachsenen Tieren von durchschnittlich 20 cm aus, so kann man sich auch gut vorstellen, dass ein Terrarium bereits aus Platzgründen ausscheiden muss!

Das Freigehege sollte so groß wie möglich sein, denn in der Natur haben die Tiere Weiten zur Verfügung, die wir in menschlicher Obhut kaum bieten können. Lediglich bei Schlüpflingen und Jungtieren ist es erforderlich,  zunächst kleinere Gehege zu bauen, da man die Tiere zum einen sonst kaum wiederfindet und zum anderen auch eine Schutzvorrichtung gegen Fressfeinde (Netz, Drahtgitter) sich nur schwer realisieren lässt. Die Gehege müssen später aber erweitert werden können, sonst macht die Haltung keinen Sinn, da die Tiere ihren Bewegungsdrang nicht ausleben können oder sich mehrere Tiere in einem Gehege nur unnötig stressen.  Die oft vorgeschlagenen 10 m² pro Tier halten wir für nicht ausreichend. Bei uns leben die Tiere auf 20 m² bis 30 m² und mehr.  Es gilt also grundsätzlich: Je größer, desto besser!

Die Gehegeumrandung muss blickdicht für die Schildkröte sein und je nach Art der zu pflegenden Tiere, sollte sie zwischen 30 und 40 cm hoch sein. Schildkröten sind wahre Kletterkünstler!

Auch von wesentlicher Bedeutung ist die abwechslungsreiche Gestaltung des Geheges. Es sollte viele Kletter- und Versteckmöglichkeiten vorweisen, Sonnenplätze sowie Schattenplätze enthalten und mit einem vernünftigen Frühbeet oder Gewächshaus (inklusive Technik) ausgestattet sein. In unseren Breiten ist es wesentlich kühler als in den Herkunftsgebieten der Tiere, ebenso haben wir erheblich weniger Sonnenstunden. Wer immer noch der Meinung ist, dass sich die Tiere schon an unser Klima gewöhnen, der irrt. Wäre es so, wären die Tiere bei uns heimisch und das sind sie nicht.

Zu kühle Haltung wird immer mit Inaktivität, Organschädigungen (Leber, Nieren) und oftmals Fehlwachstum quittiert. Die Tiere müssen immer die Möglichkeit haben, sich auf mindestens 35 Grad aufzuheizen, damit der Stoffwechsel funktioniert. Hier muss also eine Lösung gefunden werden. Das Frühbeet sollte kein gewöhnliches 08/15-Teil aus dem Baumarkt sein, denn diese Frühbeete sind einerseits mit ihren 4 mm schlecht isoliert und lassen zudem kein UV-Licht durch. Es ist hier unbedingt auf eine Alltop-Verglasung zurückzugreifen. Diese bietet mit ihren 16 mm eine gute Wärmeisolierung und lässt nach Herstellerangaben zu 91 % das für die Tiere so wichtige UV-B des Sonnenlichts durch. Wichtig ist auch ein automatischer Fensterheber,  der bei der eingestellten Temperatur das Dach / den Deckel anhebt, um so eine Überhitzung der Tiere zu vermeiden.

Auch sollte der Bodengrund nicht aus „englischem Zierrasen“ bestehen, denn damit können Schildkröten nichts anfangen. Bei der Gehegegestaltung sollte darauf geachtet werden, dass Materialien wie Pinienrinde, Sand, Kies, Erde etc. zum Einsatz kommen. 

Weiterhin sollte das Freigehege mit Gehege- und Futterpflanzen so ausgestattet sein, dass die Tiere sich praktisch selbständig ernähren können. Selbst in unserer Anlage, in der die Gegehe nur eine Größe zwischen 20 m² und 30 m³ haben, sind wir bemüht, die Gehege so auszustatten, dass die Tiere während der Saison sich ständig von rund 20 verschiedenen Pflanzen selbst aussuchen können, von was sie nun gerne abbeissen möchten. Hierzu lesen Sie mehr in unserer Rubrik Ernährung.

Gräser und Sträucher bieten wunderbare Versteckmöglichkeiten. Arbeitet man dann mit Stämmen oder größeren Steinen, wird das Schildkrötengehege nicht nur für die Schildkröte zum Paradies, sondern auch für die Betrachter zum Blickfand.

Grundsätzlich gehört zur Gehegeausstattung natürlich auch eine Schale mit frischem Trinkwasser. Hierzu eignet sich ein leicht zu reinigendes Gefäß wie glasierte Tonuntersetzer oder Plastikschalden. Da die Tiere sich häufig im Wasser entleeren, sind diese Gefäße zu kontrollieren und bei Bedarf (u. U. mehrmals täglich) zu reinigen.

Bitte bedenken Sie: Schildkröten sind keine Kuscheltiere. Sie möchten nicht herumgetragen werden.

 

 

Schildkrötenburg Wiesbaden
Alexandra Hartmann
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